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Im «Lehrlingslager» der EMS-CHEMIE – dieses Jahr in der Gemeinde Untervaz – sorgten 40 EMS-Lernende in der ersten Juli-Woche dafür, dass Wanderwege entlang des Rheins und Weiden auf der Alp Untervaz wieder instand sind für Wanderer und Spaziergänger.
Im «Lehrlingslager» der EMS-CHEMIE – dieses Jahr in der Gemeinde Untervaz – sorgten 40 EMS-Lernende in der ersten Juli-Woche dafür, dass Wanderwege entlang des Rheins und Weiden auf der Alp Untervaz wieder instand sind für Wanderer und Spaziergänger.
Seit bald 50 Jahren leisten die Lernenden der EMS-CHEMIE im ersten Lehrjahr einen einwöchigen, gemeinnützigen Arbeitseinsatz im Kanton Graubünden. Normalerweise findet das Lager in einer Berggemeinde etwas weiter entfernt von Domat/Ems statt – in den vergangenen Jahren im Bergell, in Arosa und in Bever. Aufgrund der unsicheren Entwicklung der Corona-Situation entschied EMS anfangs Jahr, die Lernenden für Ihren Helfereinsatz 2022 nach Untervaz zu schicken, also im Einzugsgebiet des Werkplatzes Domat/Ems und sie zuhause übernachten zu lassen (wie bereits 2020 (Domat/Ems, Felsberg, Tamins) und 2021 (Bonaduz / Rhäzüns)).
Untervaz liegt südlich von Chur auf der linken Seite des Bündner Rheintals und schmiegt sich harmonisch, am Fusse des Calanda, in den Winkel des Val Cosenz. Rund 2'000 Arbeitsstunden leisteten die EMS-Lernenden zugunsten der Bevölkerung: In Gruppen von 10 Lernenden und unter fachkundiger Anleitung der Untervazer Forstmitarbeiter verbreiterten die EMSer in der ersten Wochenhälfte Wanderwege westlich des Rheins Richtung Haldenstein. Mit Hacken und Pickel ausgerüstet, entfernten sie Wurzeln und Gestrüpp, erstellten Treppenstufen und stampften den Untergrund wieder fest. Auch der beliebte Waldlehrpfad oberhalb Untervaz wurde an den Rändern von Gras befreit und wieder begehbar gemacht. In einem naturgeschützten Waldstück bei der Au wurden invasive Neophyten (gebietsfremde Pflanzen, welche einheimische Pflanzen verdrängen) ausgerissen und entsorgt. Gleichzeitig wurde herumliegender Abfall eingesammelt. Die letzten beiden Lagertage verbrachten die EMS-Lernenden auf der Hinteren Alp, wo sie im Brunaboden Weideflächen von alten Ästen befreiten.
Für viele der EMS-Lernenden war es eine neue und abwechslungsreiche Erfahrung: «Einmal raus aus dem Alltag und eine Woche mit komplett anderen Arbeiten in der Natur verbringen, das gefällt mir sehr», erklärt Nicola Da Silva, Lernender Logistiker. «In der Spedition arbeiten wir mit Staplern und bereiten den Versand vor – hier dürfen wir mit Schaufel, Hacke und Pickel loslegen», ergänzt er.
Das Resultat lässt sich nicht nur an den schön gepflegten Wegen und Weiden sehen. Auch Schweissperlen, Blasen an den Händen und Muskelkater gehören zu dieser körperlichen, aber sinnstiftenden Arbeit. «Es tut gut, statt täglich im Büro am Computer zu sitzen, mal eine ganze Woche lang draussen mit Pickel und Schaufel zu arbeiten. Ich bin richtig stolz, dass schon bald Spaziergänger und Wanderer auf «unseren» Wegen die Natur entdecken können», so Michelle Lahl, Lernende Kauffrau über den nicht alltäglichen Einsatz. «Wir haben von den Forstmitarbeitern auch viel über den Wald, die Pflanzen und die einheimischen Tiere gelernt, zum Beispiel über den Biber am Rheinufer. Unglaublich, was für riesige Dämme die Biber aus Ästen bauen und dafür sogar ganze Bäche stauen und umleiten», schwärmt sie.
Ken Flury, Betriebsleiter der Gemeinde Untervaz, freuts: «Wir Untervazer schätzen den motivierten und unentgeltlichen Unterstützungseinsatz der EMS-Lernenden sehr. Umso besser, wenn sie durch die Arbeiten auch etwas über das Zusammenspiel von Mensch, Pflanzen und Tierwelt erfahren», erklärt er.
Auch der soziale Aspekt kam beim Lehrlingslager nicht zu kurz: Die EMS-Lernenden kommen aus 17 ganz verschiedenen Berufen und begegnen sich im Arbeitsalltag auf dem grossen EMS-Werkplatz in Domat/Ems mit 1'000 Mitarbeitenden gar nicht so oft. Das Lehrlingslager ist deshalb eine willkommene Gelegenheit, auch einmal "berufsübergreifend" zusammenzuarbeiten und neue Freundschaften zu schliessen.
Nach dem Lawinenwinter im Jahr 1975 hatten Lehrlingsausbildner der Ems-Chemie die Idee, die stark in Mitleidenschaft gezogenen Gemeinden beim Wiederaufbau zu unterstützen. Lernende meldeten sich freiwillig für einen Arbeitseinsatz. Diese erfolgreichen Einsätze werden seither fortgeführt, vor allem in entlegenen Gemeinden im Kanton. Inzwischen leisten alle Lernenden am Ende des ersten Lehrjahres während einer Woche ihren tatkräftigen Beitrag vor Ort.