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(Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR)
(Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR)
Die EMS-Gruppe, die in den Geschäftsbereichen Hochleistungspolymere und Spezialchemikalien weltweit tätig ist und deren Gesellschaften in der EMS-CHEMIE HOLDING AG zusammengefasst sind, erzielte in den ersten drei Monaten 2023 einen Nettoumsatz von CHF 614 Mio. (638). Im Vergleich zur starken Vorjahresperiode und aufgrund der Aufwertung des Schweizer Frankens lag die Umsatzentwicklung in CHF bei -3.8%. In lokalen Währungen stieg der Umsatz um 0.9% zum Vorjahr.
Wie erwartet, begann das Jahr 2023 bei einer verhaltenen Konjunktur. In China waren die ersten Monate geprägt von hohen COVID-19-Infektionszahlen. Nach den chinesischen Feiertagen setzte zwar eine Erholung ein, diese fiel allerdings verhaltener aus als erwartet. Während es den chinesischen Konsumenten an Vertrauen fehlt, mangelt es bei kleinen und mittleren Unternehmen an finanziellen Mitteln. In Europa andererseits drückt die Inflation und Unsicherheit auf die Konsumenten- und Einkäuferstimmung. Die Entspannung an den Energiemärkten vermochte keine Erholung der wirtschaftlichen Entwicklung anzustossen. Der amerikanische Konsum hingegen entwickelte sich stabil, dürfte jedoch von den höheren Zinsen mehr und mehr gedämpft werden. In der globalen Autoindustrie ist der Chipmangel inzwischen weitgehend gelöst und eine Erholung erkennbar.
EMS stellte sich bereits Anfang Jahr auf eine schwächere Marktentwicklung insbesondere im ersten Halbjahr 2023 ein. Die bewährte Strategie der Spezialitäten wird unvermindert weiterverfolgt und die Entwicklungs- und Ausbauprojekte für Neugeschäfte mit profitablen Spezialitäten werden vorangetrieben. Die geplanten Neugeschäfte wurden erfolgreich realisiert. Neue kosten- und energiereduzierende Produkte und Lösungen, insbesondere in der Autoindustrie, konnten mit den Kunden realisiert und eingeführt werden. Es gelang, die hohe Ergebnismarge trotz des starken negativen Währungseinflusses zu halten.
Im Hauptbereich der Hochleistungspolymere konnte EMS das Wachstum mit Neugeschäften weiter fortsetzen. Die innovative und kundennahe Entwicklungskompetenz lässt EMS die aktuellen Marktbedürfnisse rasch aufnehmen und flexibel umsetzen. Neue kosten- und energiereduzierende Produkte und Lösungen wurden mit den Kunden realisiert. Sich bietende Chancen in den Märkten wurden unverzüglich wahrgenommen.
Der Nebenbereich der Spezialchemikalien verzeichnete ebenfalls Neugeschäfte mit Innovationen. Die schwergewichtige Ausrichtung auf europäische und asiatische Zwischenmärkte drückte aber auf die Umsatzentwicklung.
Olivier Minger wird spätestens per 1. November 2023 als Mitglied der Geschäftsleitung und als CFO in die EMS-Gruppe eintreten. Er ist 47-jährig, Schweizer und verfügt über eine langjährige Erfahrung in finanz- und betriebswirtschaftlichen Funktionen in verschiedenen international tätigen Industrieunternehmen. Aktuell ist er als CFO bei der Perlen Packaging AG tätig. Die Verantwortung als CFO übernimmt er von Peter Germann, welcher diese Funktion seit 1. April 2023 ad interim ausübt.
EMS rechnet für 2023 mit einer schlechteren weltwirtschaftlichen Entwicklung. In Europa dämpfen die nach wie vor hohe Kerninflation und steigende Zinsen die Kauflust anhaltend. Die europäische Konjunktur dürfte auf tiefem Niveau verharren. In China dürfte sich eine Erholung nur schleppend einstellen. Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen geopolitischen Entwicklungen, aber auch der weiterhin kritischen Immobilien- und Finanzmärkte, drücken auf die allgemeine Kaufstimmung. In den USA dürfte der Konsum weitgehend davon abhängen, wie schnell sich die Inflation und damit verbunden auch die Zinsen normalisieren.
EMS führt die erfolgreiche Strategie der Spezialitäten im Hauptbereich der Hochleistungspolymere konsequent weiter. Gemeinsame innovative Lösungen, mit Schwerpunkt Kosten-, Treibstoff- und CO2-Einsparungen, sind bei der aktuellen herausfordernden Wirtschaftslage bei den internationalen Kunden besonders gefragt. EMS realisiert weitere Neugeschäfte und baut die Marktpositionen aus, indem ein überproportionales Wachstum zum Markt erreicht wird.
Für die Zukunft ist EMS zuversichtlich. Das im Jahr 2021 gestartete Investitionsprogramm von über CHF 300 Mio. zur Steigerung der Kapazität am Hauptstandort Domat/Ems (Schweiz) befindet sich plangemäss in der Umsetzung.
Im ersten Quartal 2023 gingen zwei neue Grossanlagen mit energieeffizienterem Verfahren in Betrieb. Weitere weltweite Produktionsstandorte werden ebenfalls ausgebaut.
Speziell in unsicheren Zeiten können Gewinnmarge, Cash Flow und Verschuldung ausschlaggebend sein. EMS hat stets einen hohen Free Cash Flow erwirtschaftet und grossen Wert auf das Eigenkapital gelegt. Der Operative Cash Flow vermochte die Ausbauinvestitionen immer problemlos zu finanzieren. EMS ist schuldenfrei und verfügt über hohe Cash-Bestände. Gerade in unsicheren Zeiten verschafft dies Handlungsspielraum und sichert gegenüber den Kunden auf den Weltmärkten die solide Position als zuverlässiger Entwicklungspartner.
Für 2023 erwartet EMS aufgrund der schwächeren globalen Weltwirtschaft, unvorteilhaften Währungsverhältnissen und wenig Kaufimpulsen in den internationalen Märkten neu einen Nettoumsatz und ein Betriebsergebnis (EBIT) leicht unter Vorjahr.